Der Kiebitz

EU: DAS GESETZ ZUR WIEDERHERSTELLUNG DER NATUR DROHT ZU SCHEITERN

EU: DAS GESETZ ZUR WIEDERHERSTELLUNG DER NATUR DROHT ZU SCHEITERN

Der ROTE KIEBITZ sieht in dem Gesetz richtungsweisende Vorschläge zur Wiederherstellung der Natur. Es ist notwendig um das Artensterben zu stoppen. Mit dem Naturwiederherstellungsgesetz nimmt die EU erstmals die Natur als Ganzes in den Blick. Der Zustand zerstörter oder geschädigter Ökosysteme soll verbessert werden. Dazu sollen Moore wieder vernässt, degradierte Böden verbessert, begradigte Flüsse in einen natürlicheren Zustand zurückgebracht und monotone Wälder mit verschiedenen Arten durchmischt werden. Und dafür müssten landwirtschaftliche Nutzflächen schrumpfen. Das vorgeschlagene Gesetz sieht unter anderem vor, bis 2030 zehn Prozent der Agrarflächen in der EU mit „Landschaftselementen im Sinne des Naturschutzes“ aufzuwerten.

Kritiker, so auch Joachim Ruckwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes auf dessen Mitgliederversammlung in Münster, bemängeln, dass die landwirtschaftliche Nutzfläche um bis zu zehn Prozent schrumpfen müsste. Daraus leitet die EVP ab, die Ernährungssicherheit in Europa sei bedroht. Das ist aber alleine schon deshalb falsch, weil durch die heutige Erzeugung tierischer Lebensmittel durch den Futtermittelanbau große Mengen an pflanzlichen Kalorien für die menschliche Ernährung verloren gehen. Bei einer anderen Ernährungsweise gäbe es also auch einen großen Spielraum bestehende intensiv genutzte landwirtschaftliche Flächen schrumpfen zu lassen.

Es haben mehr als 3300 Wissenschaftler in einem offenen Brief erklärt, die Behauptung, das Gesetz werde den Landwirten schaden und die Ernährungssicherheit gefährden, sei nicht durch wissenschaftliche Erkenntnisse gedeckt.

Mitte Juli soll das gesamte Plenum des EU-Parlaments abstimmen. Der Umweltausschuss wird eine Ablehnung des Kommissionsvorschlags vorschlagen. Sollte das Gesetz im Plenum keine Mehrheit bekommen, könnte es erstmal auf Eis gelegt werden. Für die Wiederherstellung zerstörter Ökosysteme wäre das fatal. 81 Prozent der Lebensräume in der EU sind in einem schlechten Zustand. 

Deshalb hofft der ROTE KIEBITZ, dass die Europaparlamentarier*innen den Artenschutz ernst  nehmen und dem Naturwiederherstellungsgesetz zustimmen werden. Agrarpolitische Entscheidungen auf der EU-Ebene haben direkte Auswirkungen auch für die Situation des Artenschutzes im Münsterland.

roter kiebitz

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